Die Mariensäule Am Hof
Hättet ihr gedacht, dass die Mariensäule einen enormen historischen Wert hat?
Während des Dreißigjährigen Krieges drang der schwedische Feldherr, Lennart Torstensson, mit seinem Heer von ca. 16.000 Mann nach Niederösterreich vor und eroberte Stein und Krems.
Der dauerhafte Übergang über die Donau gelang aufgrund der organisierten Landesverteidigung von Erzherzog Leopold Wilhelm und Kaiser Ferdinand III. jedoch nicht.
Sie erreichten Wien und eroberten die Wolfsschanze. Die kaiserliche Familie floh vorher nach Graz. Der Kaiser und der Erzherzog blieben in Wien und die Kaiserin kehrte ebenfalls nach kurzer Zeit wieder zurück. Allen Männern zwischen dem 16. und 60. Lebensjahr drohte die Todesstrafe bei Verlassen der Stadt. Da die geplante Unterstützung des Fürsten Georg Rákóczy ausblieb, verzichtete Torstensson auf die Beschießung der Stadt und wandte sich gegen das Weinviertel.
Die starke schwedische Besatzung blieb jedoch in der Wolfsschanze und bedrohte weiterhin Wien. Noch vor dem Eintreffen schwedischer Einsatztruppen gelang die Rückeroberung.
Die Mariensäule Am Hof erinnert heute noch an die dramatischen Ereignisse aus dem Jahr 1645. Sie ist der Heiligen Maria gewidmet worden und wurde aus Dankbarkeit für die Rettung Wiens vor einem schwedischen Heer 1645, gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges, von Kaiser Ferdinand III. gestiftet.
Sein Sohn, Kaiser Leopold I., schenkte sie wenige Jahre später dem Hofkammerpräsidenten Georg Ludwig Graf von Sinzendorf. Aus diesem Grund steht Am Hof nur die Kopie aus Bronze.
Das Original aus dem Jahr 1647 steht in Oberösterreich, in Wernstein am Inn, weil der Hofkammerpräsident sie dort aufstellen ließ.
Als äußerst frommer Kaiser ließ er auch eine Goldschmiedarbeit für seine Schatzkammer errichten. Das Denkmal steht auf einer quadratischen Grundfläche, die von vier Löwen getragen wird. Auf den mittleren Sockeln befinden sich gegenreformatorische Heilige. Darauf stehen vier geharnischte Putti, die jeweils die zu ihren Füßen liegenden Gegner - Schlange, Drache, Basilisk und Löwe - bekämpfen. Hier manifestiert sich in allegorischer Form der Kampf gegen Pest, Krieg, Hunger und Ketzerei. Eine mächtige Säule, auf dessen Spitze die Heilige Maria steht, befindet sich zwischen den Putti.
Bilder aus der kaiserlichen Schatzkammer
Die Mariensäule an anderen Orten
Allgemein bezeichnet man Statuen der Muttergottes auf einer Säule als Mariensäule.
In Prag, München und Wien ist die Dankbarkeit für die Rettung vor den schwedischen Truppen der Grund für die Stiftung der Säule.