Das Schloss Belvedere
Der berühmte Barockarchitekt Johann Lucas von Hildebrandt hat Anfang des 18. Jahrhunderts die Belvedere Schlösser als Sommerresidenz für Prinz Eugen von Savoyen erbaut. Der untere Teil der Schlossanlage war als Repräsentations-Gartenhaus geplant. Die größte Fläche nahm die Orangerie ein und nur wenige Räume waren als Wohnräume eingerichtet.
Das Untere Belvedere wurde von 1712-1716 erbaut. Es war das Wohnschloss und barg Teile der Sammlung des Prinzen.
Umgekehrt sollte das Obere Belvedere als kleines Gebäude nur den Garten optisch verfeinern und wurde von 1717-1723 erbaut. Später war es jedoch die Sommerresidenz des Prinzen und hatte eine repräsentative Funktion.
1752, nach dem Tod des Prinzen, erwarb Kaiserin Maria Theresia die gesamte Anlage. Ab 1770 wurde es als kaiserliche Gemäldegalerie genutzt.
Unter den Habsburgern wurde es zeitweise zum zweiten Familiensitz. Erzherzog Franz Ferdinand war der letzte, der die Sommerresidenz bezog. In der Sala Terrena befand sich die bewundernswerte Bibliothek des Prinzen, die sich heute im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek befindet.
Die Schlösser zählen zu den schönsten und bekanntesten barocken Bauwerken Europas und sind durch die UNESCO als Weltkulturerbe geschützt.
1955 wurde im berühmten Mamorsaal des Oberen Belvedere der österreichische Staatsvertrag unterzeichnet.
* Dazu kann ich das Kapitel "die zweite Republik" aus dem Buch von Karl Vocelka "Österreichische Geschichte" empfehlen. Grundsätzlich ist jedes Buch von Karl und Michaela Vocelka empfehlenswert. Sie waren beide Professoren für Österreichische Geschichte an der Universität Wien.
Informationen für Besucher
Oberes Belvedere
Adresse:
® Prinz Eugen-Straße 27, 1030 Wien
Öffnungszeiten:
® Täglich 9-18 Uhr
® Freitag 9-21 Uhr
Unteres Belvedere
Adresse:
® Rennweg 6, 1030 Wien
Öffnungszeiten:
® Täglich 10-18 Uhr
® Freitag 10-21 Uhr
® Prunkstall (täglich 10-23 Uhr)
Für weitere Informationen zu Preisen oder Anfahrten:
https://www.belvedere.at/bel_de/belvedere/besucherinformation_1
Während des Besuches kommt man kaum aus dem Staunen heraus. Die gesamte Anlage ist von außen einfach nur traumhaft und nach dem Schloss Schönbrunn meine absolute Lieblingslaufstrecke.
Die Schlösser verbergen im Inneren noch weitere Schätze, wie zum Beispiel die weltweit größte Gustav Klimt-Gemäldesammlung im Oberen Belvedere. ¯¯
Die Hauptattraktion der Sammlung ist selbstverständlich der berühmte Kuss, der 1907-1908 entstanden ist.
Einem Gerücht zufolge soll das dargestellte Paar ihn und seine Partnerin Emilie Flöge sein.
Die Schlösser bieten außerdem die bedeutendste Sammlung österreichischer Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Diese Sammlung wird durch Werke internationaler Künstler ergänzt. Die wichtigste Sammlung des Wiener Biedermeier und bekannte Werke des französischen Impressionismus kann man ebenfalls bewundern.
Die Sphinx
In den Gärten des Belvederes und vor den Schlössern sind einige Sphinxfiguren zu finden. Da ich mich sehr für die Geschichte der Antike interessiere, habe ich auch etwas zur Sphinx herausgefunden. Zwei wie steinernde Wachen dienende Sphinxfiguren findet man vor dem Oberen Belvedere. Die Verbindung eines Löwenkörpers mit einem weiblichen Kopf symbolisiert Stärke und menschliche Einsicht.
Allgemein zur Sphinx:
Die Sphinx ist in der griechischen Sage eine Tiergestalt mit weiblichem Kopf, Brüsten und Flügeln. Bei den Ägyptern das Symbol der Fruchtbarkeit und der göttlichen Herrschermission, wurde sie mit männlichem Kopf ohne Flügel meist liegend dargestellt.
Die berühmteste ist die bei der Pyramide des Cheops, 50 m lang und 20 m hoch. Genaueres könnt ihr im Buch von Heinz Demisch "Die Sphinx: Geschichte ihrer Darstellung von den Anfängen bis zur Gegenwart" nachlesen.